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Diagnose EOTRH – Was nun?

Was ist EOTRH?

Equine Odontoclastic Tooth Resorption and Hpercementosis – eine lange Bezeichnung für eine Erkrankung der Schneidezahnwurzeln. Hier werden Zellen aktiviert, welche die Zahnwurzel angreifen und auflösen. Dies wiederum führt dazu, dass vermehrt Zahnzement gebildet wird. So kommt es zu typischen, knolligen Veränderungen der Schneidezahnwurzeln. Auch der Knochen der Zahnfächer bildet sich auf Grund dieser Veränderungen um. Wie auch bei anderen Krankheitsbildern gibt es hier unterschiedliche Verlaufsformen.

Die Ursache dieser Erkrankung ist noch nicht abschliessend geklärt.

Diagnosestellung

Eine Verdachtsdiagnose wird häufig bei der Routineuntersuchung im Rahmen der Zahnbehandlung gestellt. Meist fällt schon optisch die Veränderung der Zahnwurzeln auf. Häufig zeigt sich auch eine vermehrte Schmerzhaftigkeit bei Druck auf die Schneidezähne, wie zum Beispiel bei der Anwendung eines Maulgatters zur Behandlung der Backenzähne. Eine gesicherte Diagnose lässt sich aber nur röntgenologisch stellen. Dank unserer kabellosen Röntgensystemen können wir auch intraorale Aufnahmen problemlos im Stall durchführen.

Behandlung

In frühen Stadien der Erkrankung empfiehlt es sich, die Schneidezähne zu kürzen um sie aus der Okklusion und damit aus der Belastung zu nehmen. Hierdurch lässt sich ein Fortschreiten der Veränderungen häufig verlangsamen. Jedoch ist es meist unumgänglich die Schneidezähne im Verlauf der Erkrankung zu extrahieren um den Kieferknochen zu schützen und eine Schmerzfreiheit für das Pferd zu erreichen.

Die Extraktion der Schneidezähne führen wir je nach Schweregrad und Alter des Patienten in ein bis zwei Sitzungen bei Ihnen im Stall durch. Hierzu wird das Pferd sediert und dann werden die Nervenbahnen betäubt, um die Behandlung möglichst schmerzfrei zu halten. Sobald die Betäubung wirkt, werden die betroffenen Zähnen vorsichtig extrahiert.

Was passiert nach der Behandlung?

Die ersten Wochen nach der Zahnextraktion müssen die Wundhöhlen möglichst sauber gehalten werden. Hierzu empfiehlt es sich, das Maul mit Wasser auszuspülen und die Wunden vorsichtig manuell von Futterresten zu befreien.

Die Wundheilung im Maul ist sehr gut und meist nach ein paar Wochen vollständig abgeschlossen. Nach der Extraktion der Zähne bemerken viele Besitzer schnell eine sehr positive Entwicklung bei ihren Pferden. Nach abgeschlossener Wundheilung haben die Patienten auch keine Probleme bei der Futteraufnahme, selbst Gras kann mit den Lippen problemlos gezupft werden. Jedoch sollte beachtet werden, dass eine reine Weidehaltung ohne zusätzliche Fütterung meist nicht mehr möglich ist.

 

Sollten Sie Fragen zu diesem Thema haben, wenden Sie sich an unsere Tierärztinnen Corinna Bekaan und Maresa Westphal.

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